Workshops

Kontakt

Susanne Böhmig

s.boehmig@stiftung-barrierefrei-kommunizieren.de 
Tel +49(0)30 979913-195 

Wir entwickeln Workshops rund um assistive Technologien für Menschen mit Behinderung, digitale Barrierefreiheit, Inklusion und Medienkompetenz für pädagogische Fachkräfte, Kinder und Jugendliche, aber auch alle anderen Interessierten (z. B. Auszubildende, soziale Einrichtungen, Unternehmen und Behörden). Wir stimmen unsere Angebote auf Ihre inhaltlichen und zeitlichen Bedarfe ab. Informieren Sie uns, wenn Sie barrierefreie Informationsvermittlung oder ein angepasstes pädagogisches Konzept benötigen.

  • Die Workshops können sowohl vor Ort in der Wilhelmstraße 52, 10117 Berlin beim Auftraggeber (in Berlin oder nach Absprache) oder online durchgeführt werden. 
  • Dauer der Workshops nach Absprache, Termine und Preise auf Anfrage.
  • Die Workshop-Inhalte können auch individuell zusammengestellt werden.

 

Grundlagenworkshop digitale Barrierefreiheit: Was jede*r tun kann für digitale Teilhabe!

Barrierefreie Programmierung ist die Grundlage einer barrierefreien Webseite - genauso wichtig ist jedoch die grafische Gestaltung, die Strukturierung und sprachliche Gestaltung der Inhalte, die Navigation mittels Menüführung, Überschriften und Links sowie die Bereitstellung von Alternativen für Videos und Audios. Hier setzt der Workshop an und zeigt, was jede*r - ganz ohne Programmierkenntnisse - selbst für die Barrierefreiheit von digitalen Inhalten tun kann. Der Workshop ist sehr praxisorientiert: Es werden Tipps, Methoden und Tools vermittelt, mit denen die Barrierefreiheit einfach überprüft bzw. abgeschätzt werden kann.  

Inhalte:

  • Grundprinzipien digitaler Barrierefreiheit: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit, (Robustheit)
  • Wahrnehmbarkeit: Alternativtexte für Bilder, Untertitel und DGS-Videos, Farben, Kontraste und Schriften
  • Verständlichkeit: Leichte Sprache und digitale Barrierefreiheit im Verhältnis zu gendergerechter Sprache, Vorlese-Tools
  • Bedienbarkeit: Tastaturbedienbarkeit durch Überschriften und Links
  • Barrierefreie Dokumente: Von Word zu PDF

Zielgruppe des Workshops sind Zuständige für die Online-Kommunikation in Einrichtungen (z. B. Redakteure, Grafiker, Konzepter) und alle, die wissen wollen, was sie selbst tun können, um digitale Inhalte - z. B. Webseiten, Beiträge in sozialen Medien, Publikationen - zugänglich zu gestalten - ganz ohne Programmierkenntnisse! Die Teilnehmenden können nach dem Workshop einschätzen, ob ihr digitales Angebot grundlegend barrierefrei ist oder wo nachgebessert werden muss. 

Für Jugendliche und junge Menschen gibt es eine vereinfachte Workshop-Variante: Hier zeigen wir insbesondere, wie man z. B. Beiträge in sozialen Medien möglichst einfach barrierefrei gestalten kann - durch Alternativtexte für Bilder, Untertitel für Videos und Gestaltungstipps.

Assistive Technologien für Menschen mit Behinderung

Assistive Technologien unterstützen Menschen mit Behinderung beim Zugang zu digitalen Medien und ermöglichen barrierefreie Kommunikation. Wir geben einen Überblick über technische Möglichkeiten: Im Erlebnisparcours in der Wilhelmstraße 52 oder mit einigen Geräten vor Ort beim Auftraggeber können assistive Technologien selbst ausprobiert werden. Online wird das Barriere-Bingo eingesetzt. 

Beispiele: 

  • Steuern und Bedienen: Kopf- und Augensteuerung, Tasterbedienung
  • Sehen: Vergrößerung, Braillezeile und Screenreader
  • Lesen: Vorlese-Tools
  • Kommunizieren: Sprache-zu-Text- und Text-zu-Sprache-Anwendungen, Unterstützte Kommunikation 

Ein Fokus liegt auf dem Ausprobieren von kostenfreien bzw. günstigen Apps sowie der Bedienungshilfen für Menschen mit Behinderung. Diese findet man in den Einstellungen aller Betriebssysteme (Windows, iOS, Android, Mac). So lässt sich digitale Teilhabe einfach und niedrigschwellig voranbringen.  

Neben Überblicksveranstaltungen zu assistiven Technologien bieten wir auch vertiefende Schulungen zu einzelnen Tools und Anwendungen an, z. B. für Menschen mit Seh- und Hörbehinderung bzw. Leseschwierigkeiten. 

Schnelle (KI)-Tools für Teilhabe - Lesen, Schreiben, Kommunizieren für alle!

In diesem Online-Workshop gibt es einen Überblick über einfache Tools für verschiedene Behinderungen bzw. Einschränkungen. Diese können in einer praktischen Phase kennengelernt und in Bezug auf die eigene Arbeit bewertet werden. Der Workshop richtet sich z. B. an Ausbilder*innen von Teilnehmenden mit Lese- und Schreibschwierigkeiten, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder Bildungseinrichtungen, die ihre Angebote inklusiver gestalten wollen. 

Was die Tools können: 

  • (Gedruckten und digitalen) Text vergrößern, vorlesen, optisch anpassen bzw. übersetzen lassen, wenn man selbst nicht (gut) lesen kann – z. B. weil man Leseschwierigkeiten oder eine Sehbehinderung hat. 
  • Gesprochenen Text in schriftlichen Text umwandeln, wenn man nicht gut hört - ob in der direkten Kommunikation, in der Videokonferenz, für Untertitel und Transkripte.
  • Text diktieren, wenn man nicht schreiben kann. 
  • Das Smartphone zur eigenen Stimme werden lassen, wenn man nicht sprechen kann. 
  • Schwierige Texte in einfache Sprache umwandeln. 
  • Bilder beschreiben, wenn man nicht sehen kann.

Was vor 20 Jahren Zukunftsmusik und vor 10 Jahren eine teure Spezialtechnologie war, gibt es heute oft als kostenfreie, einfach bedienbare App fürs Smartphone oder Tablet. Viele Funktionen lassen sich über die Bedienungshilfen in den Einstellungen der jeweiligen Geräte (iOS oder Android) aktivieren. Einige Funktionen basieren auf Künstlicher Intelligenz (KI) - sind diese KI-Werkzeuge schon jetzt so gut, dass sie wirklich eine echte Hilfe sein können? Auch darüber wollen wir im Workshop diskutieren.

Behinderung in Wort und Bild: Alle erreichen mit Kommunikation auf Augenhöhe

Was “darf” ich sagen? Wie spreche ich Menschen mit Behinderung an oder adressiere sie in der Ausschreibung meiner Bildungsangebote “auf Augenhöhe”, ohne - unbeabsichtigt - diskriminierende Sprache zu reproduzieren? Darüber herrscht oft Unsicherheit. Ziel des Workshops ist, Bildungsanbietern Hintergrundwissen an die Hand zu geben. Das passiert über eine Reflexion von “Bildern in den Köpfen” in Bezug auf das Thema Behinderung und Ableismus. Dabei geht es nicht um Denkverbote oder pauschale Richtig-Falsch-Urteile, sondern es soll aufgezeigt werden, dass diskriminierende Sprache und (unbewusster) Ableismus viel mit internalisierten Stereotypen zu tun haben: Diese haben wir ALLE und die Ursachen finden wir u. a. in der Geschichte und in den (immer noch) separierten Lebenswelten von Menschen mit und ohne Behinderung in Schule, Bildung, Beruf und Freizeit. Bestimmte Denkmuster drücken sich u. a. in der Sprache aus, aber auch darin, wie Behinderung in den Medien - z. B. in Bildern - dargestellt wird. Sich diese Denkmuster über eine Reflexion unserer Sprache oder über die Analyse von Behinderungsdarstellungen in den Medien bewusst zu machen und zu reflektieren, ist ein erster Schritt in Richtung Abbau diskriminierender, ableistischer Strukturen in Bildungskontexten und für eine „Kommunikation auf Augenhöhe“.

Der Workshop ist so aufgebaut, dass wir uns gemeinsam anschauen und diskutieren:

  • sprachliche Ausdrücke rund um das Thema Behinderung (z. B. “behindert, Behinderung, Handicap, Mensch mit Behinderung vs. behinderter Mensch" - was darf ich sagen? Warum ist “taubstumm” ein No-Go? u. a. m.)
  • die mediale Darstellung von Behinderung in Bildern

Um das Verständnis zu vertiefen, gibt es Hintergrundwissen zu:

  • Aktivismus und Behindertenrechtsbewegung
  • exemplarische Diskurse und Debatten, z. B. rund um Gehörlosigkeit
  • Begriffe Ableismus, “Inspiration Porn” und “kulturelle Aneignung” im Kontext Behinderung

Im Workshop gibt es ergänzend Tipps zu Quellen und Materialien (Videos, Artikel, Broschüren etc.), die das Verständnis vertiefen und praktische Tipps für eine gute Kommunikation rund ums Thema Behinderung geben.

Apps für inklusives Lernen und kreative Medienarbeit

Es gibt zahlreiche Apps, die Kinder mit Lernschwierigkeiten bzw. Förderbedarf beim Lernen unterstützen können - zum Beispiel für barrierefreie Leseförderung oder im Bereich Mengen, Zahlen, Rechnen. Unsere Publikation “Apps für inklusives Lernen und kreative Medienarbeit” stellt eine Auswahl dieser Apps vor, die Integrationserzieher*innen der tjfbg bei barrierefrei kommunizieren! für ihre Förderarbeit leihen können. Der Workshop richtet sich darüber hinaus an alle Interessierten. Ausgewählte Apps werden vorgestellt und können in Kleingruppen ausprobiert und vor dem Hintergrund der eigenen Arbeiten bewertet und diskutiert werden. 

Die vorgestellten Apps decken folgende Bereiche ab:

  • Lesen, Schreiben, Sprechen (Grafomotorik-Apps, Erstes Schreiben und Rechtschreibtraining, Methode „Frühes Lesen“, Sprachförderung)
  • Mengen, Zahlen, Rechnen (Grundlagen im Bereich pränumerisches Denken, Herausbildung eines stabilen Mengenbegriffs bzw. die zuverlässige
  • Zuordnung von Menge und Zahl, erstes Rechnen in Zahlenräumen bis 100 mit Visualisierungshilfen)
  • Lernspiele für Taster und Touch (zugänglich für Kinder mit schweren Körperbehinderungen, die eine extern angeschlossene Taste nutzen)
  • Assistive Apps für Lernende mit Lese- und Schreibschwierigkeiten
  • Apps für die kreative Medienarbeit

Weitere Infos zur Publikation “Apps für inklusives Lernen und kreative Medienarbeit”
 

"Live-Untertitel", Untertitel und Transkripte durch automatische Spracherkennung: Teilhabe für schwerhörige Menschen

Spracherkennungstechnologien können eingesetzt werden, um gesprochene Sprache in Text zum Mitlesen umzuwandeln:

  • Entweder als "Live-Untertitel", also als direkte Verschriftlichung von Gesprochenem bzw. die Umwandlung von Gesprochenen in Text zum Mitlesen, z. B. in einem persönlichen Gespräch oder in einer Videokonferenz.
  • Oder als Untertitel oder Transkript, d. h. als nachträgliche Erzeugung von Textdaten aus Videos und Audios (z. B. Sprachaufnahmen, Podcast..).

Ist die automatische Spracherkennung schon so gut, um Gespräche mit höreingeschränkten Menschen barrierearm zu gestalten sowie Untertitel und Transkripte zu erzeugen?

Wie gut funktionieren Aspekte wie Groß- und Kleinschreibung, Interpunktion sowie Gliederung von Gesprochenem, so dass die Umwandlung auch leserlich wird?

In diesem Workshop werden verschiedene Tools und Apps vorgestellt und getestet, die in mobilen Geräten und auf Laptops aktiviert werden können. 

Book Creator im inklusiven Einsatz

Mit Book Creator lassen sich im Handumdrehen digitale E-Books und Comics erstellen. Dabei werden neben Texten und Bildern auch Sprachaufnahmen und Audios, Videos, Zeichnungen und Links kombiniert. Book Creator lässt sich sehr gut in inklusiven Settings einsetzen, da es sehr einfach und barrierefrei bedienbar ist durch Vorlese- und Diktierfunktion und durch eine automatische Transkript- und Untertitelfunktion für Audios und Videos (in der Online-Version von Book Creator). 

Inhalte des Workshops:

  • Schritt-für-Schritt-Anleitung
  • Inklusive Projektideen mit Book Creator
  • Book Creator als App und als Online-Tool
  • Was beim Einsatz des Online-Tools zu beachten ist: Rechte von “Lehrern” und “Schülern”, gemeinsames Erstellen von E-Books in “Geteilten (Online-) Bibliotheken”, Online-Bibliotheken sicher einstellen, “Schüler” in Online-Bibliotheken einladen und Bücher teilen
  • Entwicklung von eigenen Projektideen mit Book Creator und Erstellung von E-Books in Kleingruppen
     

behindert wird man (nicht) - Sensibilisierungsworkshop (nicht nur für Kinder)

Die Teilnehmenden setzen sich in diesem Workshop mit dem Thema “Behinderung” auseinander. Sie diskutieren und fragen sich dabei:

  • Was für (Menschen mit) Behinderungen kenne ich - in der Familie, Schule, Nachbarschaft etc. (körperliche, geistige, Sprach- und Sinnesbehinderung)
  • Wie gehe ich mit dieser (Person mit) Behinderung um? Wie fühle ich mich im Umgang mit dieser (Person mit) Behinderung? Was kann ich vielleicht selbst tun für einen “Umgang auf Augenhöhe” mit dieser Person?

Die Teilnehmenden lernen im Workshop ganz praktisch kennen: 

  • (technische) Hilfsmittel (z. B. Rollstuhl; “Talker” (= iPad als Sprachausgabegerät); App, die Bilder beschreibt) 
  • alternative Kommunikationsformen (z. B. Kommunikation mit Symbolen, Gebärdensprache, Fingeralphabet)
  • bauliche Elemente für Barrierefreiheit in der Umwelt (z. B. abgesenkte Bordsteine, Blindenleitsystem, akustische Ampelsignale, Aufzug)

Die Teilnehmenden erfahren dabei:

Die Teilnehmenden sollen auch: 

  • Spaß haben - über den Einsatz spannender digitaler Tools und über zu lösende Aufgaben an den Stationen.
  • Über den Spaß etwaige Berührungsängste gegenüber dem (häufig negativ besetzten) Thema “Behinderung” abbauen! (Behinderung ist “peinlich”, Schimpfwort etc.)

Die Workshop-Inhalte und -materialien werden auf das Alter der Teilnehmenden zugeschnitten, z. B. für Kinder in der Grund- und weiterführenden Schule, für Freiwillige, Auszubildende und Studierende. 

Barrierefreie Dokumente erstellen: Von Word zu PDF

Blinde Menschen erfassen digitale Dokumente mit einem Screenreader über Sprachausgabe und/oder eine Braille-Zeile. Digitale Dokumente wie Word und PDF müssen dafür barrierefrei erstellt werden. Im Workshop wird praktisch gezeigt, wie sich Microsoft-Word-Dokumente barrierefrei erstellen lassen. Diese lassen sich in barrierearme PDFs umwandeln. 

Im Workshop arbeiten wir mit dem Programm Microsoft Word und erstellen damit ein barrierefreies Dokument, welches in ein barrierearmes PDF umgewandelt wird. Der Workshop ist sehr praxisorientiert: Die Teilnehmenden setzen die einzelnen Schritte zur Erstellung eines barrierefreien Dokuments an einem Beispieldokument um. Typische Fehler und Fehlermeldungen der Barrierefreiheitsprüfung werden ebenfalls anhand von Beispieldokumenten besprochen (auf Wunsch eigene Dokumente). 

Inhalte des Workshops:

  • Grundlagen digitaler Barrierefreiheit: Was bedeutet Barrierefreiheit in Bezug auf digitale Dokumente? Rechtliches
  • Schritt für Schritt: Vom barrierefreien Word zum PDF - Metadaten, Überschriften, korrekter Einsatz von Formatvorlagen, Alternativtexte und Tabellen. 
  • Barrierefreiheitsprüfung: Fehlermeldungen und Grenzen.
  • Als PDF speichern
  • PowerPoint: Ergänzungen

Bei Bedarf kann das Thema “Barrierefreie Publikationen mit PowerPoint” besprochen werden: Mit PowerPoint lassen sich auch einfache Layouts barrierefrei umsetzen - z. B. für Flyer, Plakate, Publikationen - ohne dafür ein teures Grafikprogramm besitzen zu müssen oder anwenden zu können. 

Wie man barrierefreie Flyer und Publikationen mit PowerPoint gestaltet, haben wir hier beschrieben.  

Komplizierte Layouts und Formulare, für die eine Nachbearbeitung mit dem kostenpflichtigen Programm Adobe Acrobat Pro nötig wäre, sind nicht Teil der Schulung. 

Einführung in die Unterstützte Kommunikation (UK)

Unterstützte Kommunikation (UK) bezeichnet alle Hilfen, um die Kommunikation von Menschen ohne (verständliche) Lautsprache zu fördern. Das können Gebärden, Bildkarten und technische Hilfen sein: Mit schrift- oder symbolbasierter Kommunikationssoftware werden Computer und Tablets zu sogenannten "Talkern". Der Workshop bietet einen Einstieg in das Thema und stellt Apps für die symbol- und schriftbasierte UK vor.

In einem praktischen Teil kann mit der einfach bedienbaren App Book Creator ein einfaches E-Book mit Bildern und Sprachaufnahmen erstellt werden. Auf diese Weise erstellte "Ich-Bücher" und einfache Tagebücher bieten auch Menschen ohne Lautsprache eine Chance, von sich und ihrem Alltag zu erzählen.

Der Workshop kann außerdem auf die Bedarfe unterschiedlicher Zielgruppen zugeschnitten werden (z. B. Unterstützte Kommunikation im Krankenhaus).